Anfang Juli 2023 war der Beauftragte der Bundesregierung für den Schienenverkehr und Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Michael Theurer MdB, zu einem Gespräch zum Thema „Ringzug Bodensee-Oberschwaben“ in Leutkirch.

Initiiert hatte den Besuch Daniel Gallasch, Fraktionsvorsitzender der FDP im Kreistag, dem es für ein Gelingen von Infrastrukturprojekten wichtig ist, dass diese überparteilich gemeinsam getragen werden.

Das Projekt Ringzug Bodensee-Oberschwaben hat unter anderem zum Ziel, eine durchgehende Zugverbindung im Stundentakt von Leutkirch über Kißlegg, Aulendorf und Ravensburg bis nach Friedrichshafen zu erreichen. Auch auf der Bodenseegürtelbahn bis nach Lindau sind deutliche Verbesserungen geplant.

Zur Förderung dieses Ansinnens wurde ein Interessenverband gegründet, dem neben dem Landkreis Ravensburg auch der Landkreis Lindau und der Bodenseekreis sowie mehrere an der Strecke liegende Städte und Gemeinden wie die Stadt Leutkirch angehören. Vorsitzender des Interessenverbands ist Landrat Harald Sievers, der die Notwendigkeit der Verbesserung der Eisenbahninfrastruktur als Grundvoraussetzung für ein besseres Angebot auf der Schiene hervorhob. Der Leutkircher Oberbürgermeister Hans-Jörg Henle stellte die Bedeutung der Verbesserung der Eisenbahninfrastruktur für seine Stadt dar.

Malte Grunow von der Geschäftsstelle des Interessenverbandes, die beim Regionalverband Bodensee-Oberschwaben angesiedelt ist, hat den aktuellen Untersuchungsstand bei der Machbarkeitsstudie zur Realisierbarkeit des Ringzuges vorgestellt. Knackpunkt sei die hohe Auslastung der eingleisigen Strecke zwischen Kißlegg und Leutkirch. Mit dem Euro City München-Zürich, den regionalen Verkehren und für den Güterverkehr freizuhaltenden Zeitfenstern, ist die Strecke sehr voll, sodass ohne bauliche Anpassungen nur sehr eingeschränkt eine Verbesserung der Anbindung möglich ist.

Laut Staatssekretär Michael Theurer besteht bei der Schieneninfrastruktur bundesweit ein erheblicher Nachholbedarf. Die Bundesregierung begegnet dem Sanierungsstau mit einer bereits in der Umsetzung befindlichen erheblichen Aufstockung der für die Schiene vorgesehenen Bundesmittel. Allerdings werde es aufgrund der Versäumnisse aus der Vergangenheit nicht von heute auf morgen möglich sein, die Rückstände abzubauen. Theurer versicherte zum Abschluss: „Wenn es eine Chance für höhere Zuschüsse des Bundes gibt, werde ich mich dafür einsetzen. Für Mittel aus dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz muss der Antrag allerdings vom Land kommen.“

Das Beitragsbild zeigt Daniel Gallasch, Fraktionsvorsitzender der FDP im Kreistag Ravensburg, Erster Landesbeamter Dr. Andreas Honikel-Günther, Malte Grunow, Staatssekretär Michael Theurer, OB Hans-Jörg Henle, Landrat Harald Sievers (v.l.n.r.)