FDP-Ortsverband Württembergisches Allgäu untersucht Altstadt Leutkirch

Wie jedes Gebäude, ein Freizeitpark oder Firma benötigt auch jede Fußgängerzone nach spätestens 30 Jahren eine überarbeitete Konzeption, ein neues Gesicht. Eine Altstadt sollte spätestens dann eine Frischzellenkur erfahren, um auch im Wettbewerb mit anderen Gemeinden zu bestehen.

Der FDP-Ortsverband Württembergisches Allgäu hat mit Ortsbegehungen unter fachlicher Beratung die Altstadt von Leutkirch untersucht und Verbesserungspotential ausfindig gemacht. Für das Arbeitspapier zeichnen folgende Mitglieder verantwortlich:

  • Sebastian Scherer, Vorsitzender FDP Württembergisches Allgäu
  • Dr. Michael Büssemaker, Baudirektor a. D.
  • Luis Kistler, Beisitzer

Sebastian Scherer, Dr. Michael Büssemaker und Luis Kistler erklären hierzu: „In Fachkreisen nennt man das 2. Stadtsanierung; bei uns sind es kleine Entwicklungsmaßnahmen. Wir hoffen, auch wenn wir nicht im Stadtrat vertreten sind, auf eine Umsetzung der Maßnahmen, um Leutkirch noch attraktiver zu machen“.

Das Arbeitspapier der FDP präsentiert eine Reihe von Maßnahmen der kleinteiligen Verbesserung und die Suche nach einem attraktiven Innenstadtslogan. „Eine Konzeption lebt auch immer von einem griffigen Slogan.“ erläutert Dr. Michael Büssemaker (Baudirektor a.D.). Der bisherige Diskussionsvorschlag: „Altstadt Leutkirch – Begegnungsstätte für Genießer“.

Eingang zur Marktstraße in Leutkirch: Eingangsbereich sollte schöner werden.
Eingang zur Marktstraße in Leutkirch: Eingangsbereich sollte schöner werden.

„Die Eingangsbereiche einer Altstadt mit Fußgängerzone sind in jeder Stadt eine gestalterische Visitenkarte. Daher schlagen wir vor, diese an zwei markanten Punkten nachzubessern: Am Eingang Marktstraße nahe Viehmarktplatz sowie am Eingang Kornhaus, Verlängerung Lindenstraße. Als Gestalterische Elemente könnten z.B. berankte Metallgerüste und ein attraktives Leitsystem dienen.“ erläutert Luis Kistler die Pläne der Liberalen.

Beschilderung in der Leutkircher Innenstadt.
Beschilderung in der Leutkircher Innenstadt.

Ein Leitsystem, plakativ dargestellt und verständlich erklärt könnte mit drei Routen oder Wegweisern für Altstadtspaziergänge werben: Eine Shopping-Route, eine gastronomische Route und eine kulturelle Erlebnisroute. Korrespondierend dann dazu auch auf der Web-Seite der Stadt Leutkirch.

Haltestelle am Löwenzentrum: nicht barrierefrei, kaum als Haltestelle erkennbar.
Haltestelle am Löwenzentrum: nicht barrierefrei, kaum als Haltestelle erkennbar.

Haltestellen liefern generell einen konstruktiven Beitrag zum ÖPNV. Die der Altstadt angrenzenden Bushaltestellen „Löwenzentrum, Salztadel und Vorstadtstraße“ sind in keiner Weise barrierefrei, der Ausstattungsstandard ist minimalistisch und damit keine Werbung – weder für die Altstadt, noch die Benutzung des ÖPNV. Diese Bushaltestellen sind nachzubessern.

Platz am Gänseliesel-Brunnen: Raum für Fahrradständer.
Platz am Gänseliesel-Brunnen: Raum für Fahrradständer.

Bisher gibt es in der Altstadt auch zu wenig Fahrrad-Abstellplätze. Das nähere Umfeld des Rathauses ist dafür geeignet – eben hier sind moderne Fahrradständer, angereichert mit Ladestationen für Elektrofahrräder, sinnvoll.

Unter Beachtung der sich ändernden Bevölkerungsstruktur ist die ältere Generation heute schon eine wesentliche Zielgruppe für Gastronomie und Einzelhandel. Um dieser Zielgruppe gerecht zu werden, sollte die in der Altstadt ansässigen Geschäfte und gastronomische Einrichtungen motiviert werden, für mehr Barrierefreiheit zu sorgen. Der Leutkircher Altstadt fehlt darüber hinaus eine sichtbar zugängliche öffentliche Toilette. Die freundlicherweise von der Gastronomie angebotene „nette Toilette“ wird nicht von allen Personen der älteren Generation gern angenommen. Und gastronomieunabhängige Sitzgruppen in der Altstadt von Leutkirch sind für die Liberalen ebenso zu wenige vorhanden; Nachbesserungen sind notwendig.

Gemeinsam mit der Stadtverwaltung Leutkirch und dem Gewerbeverein will die FDP-Ortsverband Württembergisches Allgäu das Vorhaben vorantreiben.