Die FDP Württembergisches Allgäu begrüßt Ruth Baumann

Gastrednerin Ruth Baumann, Präsidentin der Unternehmerfrauen im Handwerk Baden-Württemberg beim 1. Liberalen Kässpätzle Essen

Der FDP-Kreisverband Ravensburg hat am Donnerstag den 6. Oktober das erste Mal zum „Liberalen Kässpätzle-Essen“ eingeladen. Zentrales Thema des Abends war der Fachkräftemangel in der deutschen Wirtschaft. Die FDP möchte mit dem Kässpätzle-Essen einen fixen Termin im Jahreskalender etablieren, bei dem sich Politik, Gesellschaft, Bürger und Wirtschaft in lockerer Runde treffen. Hier bekommen Interessierte einen ungezwungeneren Zugang zu politischen Themen, Politik im Allgemeinen und deren lokalen Vertretern.

Als Gastrednerin durfte die FDP Frau Ruth Baumann, Präsidentin der Unternehmerfrauen im Handwerk Baden-Württemberg begrüßen. Ruth Baumann, extra aus Freiburg angereist, lies sich nicht lange bitten und teilte in ihrem Impulsvortrag teils kräftig aus. Angefangen vom bereits thematisierten Fachkräftemangel, über den „Green-Deal“ der EU bis zur aktuellen allgemeinen gesellschaftspolitischen Lage nannte sie in ihrem kurzweiligen Vortrag die Dinge beim Namen.

Zahlreiche Beispiele aus ihrer Tätigkeit als Unternehmerin, als ehrenamtliche Handwerksvertreterin aber auch als Beisitzerin im BFA (Bundesfachausschuss) für Wirtschaft, Arbeitsplätze und Steuern der CDU in Berlin zeigten auf, was den Handwerksbetrieben das Leben schwer macht und die Luft zum Atmen nimmt. „Seit Jahrzehnten, wird der Wirtschaft – und insbesondere dem Mittelstand in Deutschland – immer mehr aufgebürdet: angefangen von hohen Lohnnebenkosten bis hin zur stetig wachsenden Bürokratie und teils wahnwitzigen Verordnungen: alles kostet Geld! Wenn jetzt noch die Energiepreise im zu befürchtenden Rahmen steigen, dann ist da kein Spielraum mehr“. Ruth Baumann befürchtet nicht nur viele Insolvenzen in den kommenden Monaten; sie ist sich sicher, dass diese kommen werden. „Wenn jetzt nicht schnell und konkret gehandelt wird – vor allem bei der Energiepreisbremse – dann war’s das!“ Sie sparte nicht mit Kritik an der Bundesregierung, nahm aber auch die Vorgängerregierung davon nicht aus.

In der darauffolgenden Diskussion mit dem Publikum handelten viele Redebeiträge von überbordender Bürokratie, der schwierigen Lage im Handwerk sowie im Mittelstand als auch von der „Work-Life-Balance“. „Zuviel Life und zu wenig Work“, sagt Ruth Baumann, „funktioniert einfach nicht mehr. Die Zeiten werden wieder härter.“ Sebastian Scherer fasste zusammen: „Wenn Arbeitnehmer bei den gestiegenen Lebenshaltungskosten noch über die Runden kommen sollen, dann brauchen Sie mehr Einkommen. Doch höhere Gehälter ohne Mehrleistung sind bei vielen Unternehmen einfach nicht mehr drin. Es bleibt: der Staat hat sich bei den Lohnnebenkosten zurückzuhalten.“ „Mehr Netto vom Brutto“ und „Arbeit muss sich wieder lohnen“ sind, wie Scherer festhält, aus gutem Grund seit langem die zentralen Forderungen der FDP.

Zum Abschluss des Abends dankte Sebastian Scherer Ruth Baumann und übergab – auch im Namen von MdB Benjamin Straßer, der am Abend leider verhindert war – ein kleines Dankeschön in Form eines „Kässpätzle-Notfallset“ bestehend aus (fast) allem, was dazugehört: angefangen vom Spätzlehobel und Schaumlöffel, über die Zutaten bis hin zu den Zwiebeln war alles dabei. „Nur ein Topf, der fehlt noch. Den gibt’s dann bei Ihrem nächsten Besuch“ stellte Scherer in Aussicht.